Hallo Pronto,
ich möchte dir für dein ehrenhaftes Ziel zwar nicht den Mut nehmen, aber für die Erreichung dieses hohen Zieles wirst du ein paar gute Kletterhilfen benötigen:
- Logisches Denken und ein gutes Mathematikverständnis:
Für Kombinatorik und Wahrscheinlichkeitsrechnung mindestens Abiturniveau, besser Mathematikstudiumniveau.
Die paar Grundlagen, die in der Schule gelehrt werden, sollten dir als absolutes Minimum bekannt sein.
Hast du es z.B. schon beim deutschen Wikipedia mit den Begriffen versucht ?
Dort findest du dann sicher auch weiterführende Links (ein grosser Vorteil des Internets
) und beim Lesen tauchen immer wieder bestimmte Ausdrücke und Namen auf, die du dann wiederum als Suchbegriffe nutzen kannst.
Dadurch werden dann manchmal auch auf deutsch abgefasste Unterichtshilfen von Unis (Studium) in PDF-Form angezeigt.
Das alleine über Teilgebiete der Kombinatorik Doktorarbeiten geschrieben werden, zeigt dir vielleicht auf welchem Terrain du dich bewegen möchtest.
In vielen Publikationen werden einige Dinge einfach vorausgesetzt. Manche erscheinen einem da extrem abgehoben.
Ich gebe zu, von manchen dieser bis zu 800 Seiten starken Bücher (nur über das Thema Kombinatorik !), habe ich selber wegen fehlender Grundlagen noch nicht mal 50 % verstanden.
Habe meine über Jahre entstandene Sammlung (alles aus dem Internet, aber leider kenne ich die genauen Quellen nicht mehr) mal oberflächlich durchgeschaut.
Ich habe dabei auch einige, für Anfänger geeignete Sachen gefunden. Aber in Deutsch ... ? :was:
- Gute, bis sehr gute Englischkenntnisse:
Zumindest lesend und ein paar spezielle Fachtermini sollten dir auch geläufig sein.
Das Gebiet der Kombinatorik, mit dem du dich beschäftigen willst, gehört zum Wissenschaftsbereich der Mathematik.
Und auf dem internationalen Parkett der Wissenschaft ist die "Amtssprache" nun mal Englisch.
Das heißt aber auch: Alle bedeutenden neuen Erkenntnisse (wichtig für das "ultimative" Programm) werden dem interessierten Fachpublikum natürlich in Englisch kundgetan.
Du kannst also auch nach englischen Fachbegriffen suchen (z.B. Combinatorial Design), denn diese werden auch auf deutschsprachigen Seiten verwendet.
Überhaupt ist das genaue Lesen der Seiten von Vorteil, um an neue Suchbegriffe oder eben an Informationen zu gelangen.
Wenn du z.B. Roberts oder Uros Seite genauer studiert hast, sollten dir die Links zu dem Thema aufgefallen sein. Allerdings sind auch diese, für Anfänger guten Texte in Englisch.
Mach es wie ich: Kauf dir ein gutes(!) Englisch Wörterbuch. Und glaube mir: Es wird mit der Zeit einfacher. :top:
Das du schon nach einem Abend (inklusive Programmtests) deine Suche als erfolglos oder zu aufwendig abbrichst und um Hilfe rufst, spricht nicht gerade für dein Durchhaltevermögen.
Die Tatsache das dicke Bücher, manchmal sogar mehrere Bände, über dieses Thema geschrieben werden, zeigt wie umfangreich das Gebiet ist.
Deshalb ist es eine Illusion, wenn du glaubst irgend jemand könne dir das alles auf dem Silbertablett reichen und in 1 bis 2 Std. beibringen.
Da wirst du sicherlich noch ein paar Fleißkärtchen sammeln mussen ! :D
Aber wenn nach stundenlangem, auch wiederholtem Lesen der Aha-Effekt eintritt, dann ist das ein tolles Gefühl !! :huegli:
Ich selber beschäftige mich nun schon seit mehreren Jahren mit diesem Thema und kann sagen, dass ich mir ein halbwegs stabiles, wenn auch löchriges Fundament geschaffen habe.
Das sage ich im Vergleich mit den Assen der Szene, die das aber (glaube ich) nicht nur Hobbymäßig betreiben.
- Programmierkenntnisse:
Bei dem Ziel ein Programm zu schreiben solltest du auch mindestens eine Programmiersprache sicher beherrschen.
Und Sourcecode anderer Sprachen lesen und auf die eigene umsetzen zu können ist auch nicht von Nachteil.
Covermaster ist übrigens in cpp und mit direkten Speicherzugriffen ganz dicht an asm programmiert um seine Geschwindigkeit zu erreichen.
Programmier doch einfach mal eine Funktion welche 1 Tippreihe mit allen anderen vergleicht und dir dann anzeigt wie oft 3, 4, 5 oder 6 Richtige getroffen wurden. (Ähnlich dem Quickreport in Covermaster).
Dann vergleiche die benötigte Zeit. Du wirst dich wundern.
Eines der Hauptprobleme bei dem Set Cover Problem (Suchbegriff und eine Bezeichnung für das Lotto-Problem) in der Kombinatorik ist nämlich die enorme Datenmenge (13.983.816 Möglichkeiten bei 6/49), die zu durchsuchen ist.
Diese Übung ist nicht unnütz, denn du brauchst diese Funktion später für dein Programm.
Einige Hobbyprogrammierer tüfteln manchmal Tage- oder Wochenlang an Details, um das Programm ein Quentchen schneller zu machen. Ich glaube nicht, dass jemand bereit ist, dir diese Arbeit einfach so in den Schoss zu legen.
Wie du selber sagst, bist du von jeglicher Sachkenntnis unbefleckt und kannst somit zu einem "gemeinsamen" Programm scheinbar nicht viel beitragen.
Doch selbst wenn du es schaffst, entsprechende Codesnipes zu erhalten, sollteste du verstehen was sie tun, denn sonst wirst du bei dem Versuch sie zu einem funktionierenden Programm zusammenzuschustern scheitern.
Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht zu sehr angegriffen und hast noch nicht alle Hoffnung verloren, denn das
Gebiet der Kombinatorik kann, wenn es denn Klick gemacht hat, so Faszinieren, dass es einen nicht mehr loslässt.
Und was das Selberschreiben angeht:
Um ein Programm wie Covermaster zu Topen, braucht es viel, viel mehr als den Wunsch.
John arbeitet übrigens gerade an ein neueren, noch besseren Version. :top:
Dauert aber noch. Er will sich nicht hetzen lassen.
Nutze die Zeit also lieber zu dem Studium auch englischsprachiger Bücher und dem Umgang mit dem Programm.
Schönes Wochenende
Gruß Jaera