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Gebührenvergleich der Landeslotteriegesellschaften
#1
Da ich leider bislang im Internet nirgendwo einen Gebührenvergleich der Landeslotteriegesellschaften finden konnte, habe ich mir selber mal die Mühe gemacht und eine tabellarische Übersicht der aktuellen Gebühren von allen 16 Gesellschaften (bei Tippabgabe über deren Website) erstellt. Denn die Höhe der Gebühren und auch die Art und Weise wie diese z. B. beim LOTTO 6aus49 berechnet werden (z. B. ob man nur an einer oder beiden Wochenziehungen teilnimmt, welche Laufzeit man auswählt und ob man zusätzlich noch an der GlücksSpirale teilnimmt) kann von jeder Gesellschaft selbst festgelegt werden. Die nachfolgende Tabelle vergleicht die Gebühren von 9 unterschiedlichen Spielkategorien und wurde aufsteigend nach Gesamtgebühren sortiert (bei Addition der Gebühren von allen 9 Spalten):

[Bild: gebuehrenvergleich.png]

Offenbar scheint es den Landeslotteriegesellschaften immer noch zu viel zu sein auch nur die Hälfte der regulären Spieleinsätze wieder als Gewinne an die Spieler zurückzuzahlen, weshalb man noch zusätzlich diese unverschämte Bearbeitungsgebühr erheben muss. Dadurch liegt die tatsächliche durchschnittliche Ausschüttungsquote (Ø AQ) für den Spieler in Wirklichkeit sogar grundsätzlich unter 50 %. Es gibt zudem auch nur wenige Länder auf der Welt, in denen man als Spieler bei einer Online-Tippabgabe für eine Lotterie noch eine zusätzliche Gebühr bezahlen muss. Und selbst in den wenigen Ländern, in denen dies der Fall ist, ist diese Abgabe (die dann in der Regel als Steuer und nicht als Gebühr bezeichnet wird) im Unterschied zu Deutschland zumindest für alle Spieler im ganzen Land gleich hoch (so wie es z. B auch bei der deutschen Mehrwertsteuer der Fall ist)

Zumindest in einem Punkt scheinen sich jedoch alle 16 Lotteriegesellschaften einig zu sein, nämlich dass die Gebühr unabhängig von der Anzahl der gespielten Tippfelder berechnet wird. Das heißt die Gebühr erhöht sich z. B. nicht, wenn man beim LOTTO 6aus49 statt ein Tippfeld einen kompletten Lottoschein spielt (und übrigens grundsätzlich auch dann nicht, wenn man noch an den Zusatzlotterien Spiel 77 oder SUPER 6 teilnimmt, was auch auf die Zusatzlotterie Plus 5 beim KENO zutrifft). Je mehr Tippfelder man auswählt, desto geringer fällt somit der prozentuale Gebührenaufschlag zum Spieleinsatz aus. Die höchste Gebühr beim LOTTO 6aus49, wenn man nur mit einem Tipp an einer Ziehung teilnimmt, zahlt man derzeit in Hamburg mit 0,70 €. Wer dort nur ein einziges Tippfeld für LOTTO 6aus49 ausfüllt, zahlt mit 1,90 € einen Gebührenaufschlag von 58,3 % auf den eigentlichen Spieleinsatz, der nur bei 1,20 € liegt. Dies entspricht einer tatsächlichen Ø AQ von nur noch (0,5*1,2/1,9 bzw. 0,5/1,583) 31,6 %. Beim Ausfüllen von allen 16 Tippfeldern liegt der Gebührenaufschlag dagegen nur noch bei 3,65 % und die Ø AQ bei 48,2 %.

Den Vogel abschießen tut aber ganz klar Tipp24, denen es nicht nur ausreicht die mit Abstand höchsten Gebühren zu verlangen, sondern die darüber hinaus auch noch so dreist sind für jedes ausgefüllte Tippfeld bei LOTTO 6aus49 noch zusätzlich 10 Cent Gebühren von den Spielern abzukassieren. So etwas Unverschämtes gibt es bei keiner der 16 Landeslotteriegesellschaften. Wären die Spieler nicht so doof und würden wissen, dass wenn sie ihre Tipps direkt bei ihrer jeweiligen Landeslotteriegesellschaft (oder über www.faber.de, wo man sogar noch 20 % Rabatt auf die Scheingebühr erhält) abgeben würden, dass sie dann deutlich weniger Gebühren zahlen müssten als bei Tipp24, dann hätten die ihre "Abzock-Online-Bude" schon längst dicht machen können. Hinzu kommen noch die unverschämten Gebühren von z. B. 0,82 € pro Tipp für die Lotterie "freiheit+", womit diese Gebühr sogar noch deutlich höher ist, als die Ø Gewinnausschüttungsquote an den Spieler, die nämlich nur bei 0,52 € liegt (mehr Infos dazu findet ihr in meinem Beitrag hier).

Und kürzlich bin ich auch noch auf den Artikel hier von Tipp24 gestoßen, in dem vor Zweitlotterien wie Powerball gewarnt wird, weil diese angeblich illegal seien. Dabei ist es doch gerade Tipp24 gewesen, die noch vor wenigen Jahren selber als Privatanbieter aufgetreten sind und Lotteriewetten auf Powerball und Mega Millions (siehe z. B. hier) zu einem völlig überteuerten Preis von 3,50 € angeboten haben, der damit sogar noch höher war, als es derzeit bei Lottoland der Fall ist (wo jeder Tipp "nur" 3 € kostet, was aber trotzdem noch einer Ø AQ von unter 20 % entspricht). An deren Stelle würde ich mich daher bei machen Themen lieber ganz ruhig verhalten - aber vielleicht hat man diesen Beitrag ja auch nur deshalb veröffentlicht, weil man einfach nur neidisch auf Lottoland und Lottohelden ist, weil man jetzt selber mit diesen beiden Lotterien den Spielern nicht mehr so lukrativ das Geld aus den Taschen ziehen kann, wie es früher der Fall war!

Übrigens: Trotz der unverschämt hohen Gebühren, bekommt es Tipp24 noch nicht einmal auf die Reihe die Gewinnwahrscheinlichkeiten der Lotterien korrekt anzugeben. So liegen z. B. die Gewinnwahrscheinlichkeiten bei den Zusatzlotterien plus 5, SUPER 6 und Spiel 77 jeweils bei 1 zu 10 (siehe z. B. hier, hier und hier). Auf der Gebührenseite von Tipp24 (siehe hier) wird die Gesamtgewinnwahrscheinlichkeit auf einen beliebigen Gewinn bei diesen Lotterien jedoch fälschlicherweise mit 1 zu 9 angegeben. Und auch die Gesamtgewinnwahrscheinlichkeit bei der Lotterie EuroJackpot liegt nicht wie von Tipp24 angegeben bei 1 zu 33, sondern bei 1 zu 32 (siehe z. B. hier).
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#2
Schöne Übersicht.
Wenn ich nicht so faul wäre würde ich die Tabelle mit Offline-Gebühren nachreichen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Lottospieler und einem Zahnarzt?
Der Zahnarzt gewinnt bei jeder Ziehung! Smile
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#3
Nach über 2 Jahren wurde es mal wieder Zeit, die Gebührentabelle zu aktualisieren, was ich somit im ersten Beitrag getan habe, den ich zusätzlich noch mit ein paar interessanten Infos ergänzt habe. Erfreulicherweise haben 14 der 16 Landeslotteriegesellschaften seit meiner letzten Gebührenkontrolle am 23.09.2020 die Gebühren nicht erhöht. Eine deutliche Gebührenanhebung gab es nur in Bremen, wo diese in allen 9 Kategorien meiner Tabelle von 0,25 € auf 0,60 € erhöht wurden. Die zweite Gebührenanhebung gab es in Thüringen, wo die Gebühr in Kategorie 1 und 8 (erste und achte Gebührenspalte) jeweils von 0,25 € auf 0,50 € und in Kategorie 2 (zweite Gebührenspalte) von 0,50 € auf 1 € erhöht wurde.
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