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Vergleich der Lotterien in Deutschland und Österreich
#1
Da mich unser Moderator "Ecart" per E-Mail darum gebeten hat, mal etwas über die österreichische Zusatzlotterie "LOTTO Plus" und die Lotterie "TopTipp" zu schreiben, werde ich daher in diesem Beitrag generell mal die wichtigsten deutschen Lotterien mit den österreichischen Lotterien vergleichen (auch wenn man diese in Deutschland gar nicht spielen kann).

Bei der Erstellung der unten aufgeführten Gewinntabellen (links befinden sich die deutschen Lotterien, rechts die österreichischen) habe ich bemerkt, dass bei den deutschen Lotterien offenbar mehr Wert darauf gelegt wird, dass eine möglichst hohe Gewinnausschüttung in den unteren Gewinnrängen erfolgt, während bei den österreichischen Lotterien anscheinend eine möglichst hohe Gewinnausschüttung im obersten Gewinnrang einer Lotterie angestrebt wird (wie es eigentlich auch bei den Lotterien in den meisten anderen Ländern üblich ist), vermutlich um dadurch möglichst viele Personen durch hohe Jackpots bei vergleichsweise guten Gewinnchancen und günstigen Preisen zum Spielen zu verleiten. Da jedoch die Gewinnchance auf die höchste Gewinnklasse in der Regel trotzdem so schlecht ist, dass fast alle Spieler diese zu Lebzeiten nicht erreichen werden, verlieren die meisten Spieler gerade bei solchen Lotterien besonders viel Geld, da für die Gewinnklassen, in denen man als Spieler am häufigsten gewinnt, nur noch sehr wenig Geld zur Auszahlung übrig bleibt.

Leider scheint es aber einem Großteil der Spieler egal zu sein, wie viel Geld sie bei einer Lotterie langfristig verlieren. Das einzige was hauptsächlich von Interesse zu sein scheint, ist ein möglichst gutes "Gewinn-Preis-Chancen-Verhältnis" in der höchsten Gewinnklasse (bei vielen Spielern scheint sogar nur noch die Höhe des Jackpots von Bedeutung zu sein, egal wie schlecht somit die Chancen darauf sind oder wie hoch der Tipppreis ist). In den untenstehenden Gewinntabellen sieht man dieses Verhältnis in der jeweiligen Spalte Ø AQ (durchschnittliche Ausschüttungsquote). Diesen Wert erhält man für eine Gewinnklasse, wenn man den entsprechenden Gewinn durch den Tipppreis und durch die entsprechende "1:Chance" teilt. Je höher daher diese Prozentangabe innerhalb einer Gewinnklasse ist, desto besser ist das jeweilige Verhältnis, auf das es für die meisten Spieler in der höchsten Gewinnklasse ankommt.

Da ein Unternehmen nun mal in der Regel nicht am Wohl ihrer Kunden interessiert ist, sondern nur daran, möglichst viel Geld zu verdienen, orientiert man sich daher grundsätzlich immer an den Kundenwünschen, selbst wenn man selber genau weiß, dass dadurch der Großteil der Kunden Schaden nimmt. So wissen z. B. die Hersteller von Zigaretten ganz genau, dass viele Raucher einen gesundheitlichen Schaden durch ihre Tabakprodukte erleiden werden, doch solange man viel Geld damit verdienen kann, scheint sie das nicht zu interessieren (nicht einmal den Staat kümmert dies, da auch er durch die Steuereinnahmen Nutznießer davon ist). Im Falle der Lotterien ist es der finanzielle Schaden, den die Lotterieveranstalter in Kauf nehmen, da dieser für den überwiegenden Teil der Spieler größer ausfällt, wenn man einen möglichst hohen Anteil der Spieleinsätze in die oberste (unwahrscheinlichste) Gewinnklasse, statt in die unterste (wahrscheinlichste) ausschüttet. Doch solange deren Kasse aufgrund der Leichtgläubigkeit vieler Lottospieler dadurch kräftig klingelt, juckt auch das die Veranstalter herzlich wenig.

Es verwundert daher kaum, dass bei der letzten Lotterieanpassung von EuroMillions, die seit dem 04.02.2020 in Kraft getreten ist, noch mehr von den Gewinnausschüttungen in den Gewinnklassen 2 bis 13 (die schon davor extrem gering gewesen sind) abgezwackt wurde, um sie in die höchste Gewinnklasse zu stecken, damit der Jackpot noch schneller anwächst und dementsprechend auch die Umsätze für die Veranstalter wieder umso schneller steigen. Seit dem 04.02.2020 fließen nun unglaubliche 60 % (davor 48 % - beim EuroJackpot sind es aktuell 45 %) sämtlicher Gewinne, die bei dieser Lotterie generell (ohne landesspezifische Sonderverlosungen) zur Aufteilung auf die 13 regulären Gewinnklassen vorgesehen sind (1,10 € pro Tipp), nur in die höchste Gewinnklasse. Und auch bei der Lotterieanpassung von LOTTO 6aus49, die seit dem 23.09.2020 in Kraft getreten ist, fließen prozentual nun mehr Gewinne in die beiden höchsten Gewinnklassen, während man die Gewinnanteile in den unteren Gewinnklassen dementsprechend verringert hat (die detaillierten Änderungen findet ihr hier). Dennoch muss man sagen, dass das Verhältnis der Gewinnausschüttungen zwischen den oberen und unteren Gewinnklassen beim deutschen LOTTO 6aus49 (trotz dieser Anpassung) noch nicht ganz so extrem ist, wie beim österreichischen LOTTO 6aus45.

Denn zählt man die Ø AQs der Gewinnklassen zusammen, die mit einer Chance von 1:1.000.000 oder schlechter erreicht werden, so werden beim deutschen LOTTO 6aus49 nur Ø 12,9 % der Spieleinsätze für die ersten beiden Gewinnklassen zur Verfügung gestellt; beim österreichischen LOTTO 6aus45 sind es dagegen 23 %. Bei der deutschen Zusatzlotterie SUPER 6 sind es in der höchsten Gewinnklasse Ø 8 % der Spieleinsätze; bei der österreichischen Zusatzlotterie JOKER sind es dagegen 11,9 %. Besonders hoch ist dieser Anteil bei der österreichischen Zusatzlotterie LOTTO Plus, bei der sogar 27,1 % der Spieleinsätze nur für die erste Gewinnklasse vorgesehen sind. Da es jedoch bei dieser Zusatzlotterie gemäß Absatz 2.6.3 der Spielbedingungen (siehe hier) die Besonderheit gibt, dass nicht ausgeschüttete Gewinne in der ersten Gewinnklasse in die zweite Gewinnklasse derselben Ziehung fließen (und somit nicht, wie allgemein üblich, derselben Gewinnklasse der nächsten Ziehung zugeschlagen werden) wird dieser hohe Wert aktuell nicht einmal annähernd erreicht. Bei rund 2 Millionen abgegebenen Tipps pro Ziehung kann man als Gewinner in der höchsten Gewinnklasse lediglich mit einem Gewinn von ungefähr 271.000 € rechnen, was somit nur einer Ø AQ von 6,7 % entspricht. Dafür hat man jedoch in rund drei von vier Fällen (nämlich dann, wenn es keinen Gewinner in der ersten Gewinnklasse gibt) die Chance auf einen besonders hohen Gewinn von Ø rund 5.800 € (statt nur Ø rund 1.100 €) in der zweiten Gewinnklasse (also bei nur 5 richtig getippten Zahlen), was einer Ø AQ von 33,4 % (statt nur 6,3 %) entspricht. Bei Ø nur 2 Millionen abgegebenen Tipps für die Zusatzlotterie LOTTO Plus pro Ziehung, liegt der Durchschnittsgewinn bei 5 Richtigen aber zumindest noch bei 4.660 € (Ø AQ 26,8 %). Für Spieler, die ihren Fokus daher nur auf diese zweite Gewinnklasse gerichtet haben, bietet diese Zusatzlotterie im Vergleich mit der höchsten Gewinnklasse der anderen Lotterien (abgesehen von den TopTipps) somit derzeit das beste Verhältnis zwischen Tipppreis, Gewinnchancen und Gewinnbetrag.

Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn man sich die unteren Gewinnklassen anschaut, in denen die Spieler am häufigsten gewinnen. Zählt man die Ø AQs der Gewinnklassen zusammen, die mit einer Chance von bis zu 1:100 erreicht werden, dann werden beim deutschen LOTTO 6aus49 Ø 21,4 % der Spieleinsätze für die letzten beiden Gewinnklassen zur Verfügung gestellt, beim österreichischen LOTTO 6aus45 sind es dagegen nur Ø 14,5 %. Bei der deutschen Zusatzlotterie SUPER 6 und Spiel 77 sind es in der niedrigsten Gewinnklasse zumindest noch Ø 18 % der Spieleinsätze (der Gewinn ist doppelt so hoch wie der Spieleinsatz), bei der österreichischen Zusatzlotterie JOKER sind es dagegen nur Ø 10,6 % (der Gewinn ist nur 17,6 % höher als der Spieleinsatz) und bei LOTTO Plus sogar nur Ø 9 %. Schaut man sich daher das Verhältnis zwischen Tipppreis, Gewinnchancen und Gewinnbetrag für die untersten Gewinnklassen an, die nur bis zu einer Chance von 1:100 erreicht werden, dann kommt die österreichische Zusatzlotterie LOTTO Plus auf das schlechteste Verhältnis (das sogar schlechter als bei EuroJackpot und EuroMillions ist), was bedeutet, dass die meisten Spieler bei dieser Zusatzlotterie prozentual am wenigsten vom Spieleinsatz wieder zurückgewinnen.

Einen ausführlichen Vergleich der europäischen Lotterie EuroJackpot (die auch in Deutschland aber nicht in Österreich gespielt werden kann) und EuroMillions (die auch in Österreich aber nicht in Deutschland gespielt werden kann) habe ich bereits in meinem Beitrag hier vorgenommen, weshalb ich in diesem Beitrag nicht noch einmal näher darauf eingehen möchte. Wie oben bereits kurz angesprochen, merkt man aber auch hier wieder deutlich (wie es eben generell bei den österreichischen Lotterien der Fall ist), dass auch beim "österreichischen" EuroMillionen alle Gewinnklassen unterhalb der höchsten deutlich stärker geschröpft werden (zugunsten der ersten Gewinnklasse) als es beim "deutschen" EuroJackpot der Fall ist.

Abschließend noch ein paar Worte zu der österreichischen Speziallotterie TopTipp, die es in dieser Form nämlich nicht in Deutschland gibt (und die auch in Österreich erst im November 2019 eingeführt wurde). Dabei hat der Spieler, ähnlich wie beim deutschen KENO, die Möglichkeit für das österreichische LOTTO 6aus45 die Anzahl der getippten Zahlen zwischen 1 und 5 selber festzulegen. Wie beim KENO sind auch dort die Gewinne fix und somit nicht davon abhängig, wie viele Gewinner es in dieser Gewinnklasse gibt. Anders als beim KENO (abgesehen vom Typ 2), gewinnt man bei TopTipp jedoch immer nur dann, wenn alle getippten Zahlen gezogen werden. Außerdem kann man den Spieleinsatz nicht selber festlegen, sondern dieser liegt fix bei 1 € und ist damit 50 Cent günstiger als bei einem regulären Tipp. Wer daher z. B. bei TopTipp 5 Zahlen auswählt, gewinnt zwar immerhin 75.000 €, wenn alle 5 Zahlen richtig getippt wurden (anstelle von durchschnittlich nur 1.464 € in der dritten Gewinnklasse von LOTTO 6aus45), sollte man jedoch nur 4 Zahlen oder weniger richtig getippt haben, hat man leider Pech gehabt und gewinnt überhaupt nichts. Man hat jedoch für jeden TopTipp noch die Chance, dass man einen Bonustipp gewinnt, wenn die Zusatzzahl mit der getippten Zahl bzw. einer der getippten Zahlen übereinstimmt, den man dann für eine zukünftige Ziehung verwenden kann.

Wer bei TopTipp teilnimmt, sollte außerdem berücksichtigen, dass die Gewinnchancen deutlich schlechter sind, als die Chance auf die gleiche Anzahl an Richtigen bei der österreichischen Originallotterie, da dort grundsätzlich 6 Zahlen getippt werden. Die Gewinnchance ist daher z. B. bei 5 getippten Zahlen 5,2 Mal so schlecht, bei 4 getippten Zahlen 12,4 Mal so schlecht und bei 3 getippten Zahlen sogar 14,9 Mal so schlecht, wie die Chance auf die gleiche Anzahl an Richtigen beim regulären LOTTO 6aus45 (egal ob mit oder ohne Zusatzzahl), sofern der eventuelle Gewinn eines Bonustipps wieder für die gleiche Wettart verwendet wird (wenn also bei der Einlösung des Bonustipps wieder die gleiche Anzahl von Zahlen ausgewählt wird).

Außerdem ist gemäß Absatz 3.3 der Spielbedingungen (siehe hier) auch noch die Anzahl der gleichen Tippabgaben für eine bestimmte Ziehung begrenzt. Damit will das Lotterieunternehmen vermutlich sicherstellen, dass wenn bestimmte Zahlenkombinationen beim LOTTO 6aus45 gezogen werden, die ohne Tippbeschränkung besonders viele Spieler als TopTipp abgegeben hätten, dass man dann nicht übermäßig vielen Spielern den fix festgelegten Gewinnbetrag auszahlen muss und man somit selber Gewinneinbußen hinnehmen muss. Bei einer Teilnahme am regulären LOTTO 6aus45 ist eine derartige Beschränkung von gleichen Tippzahlen nämlich nicht notwendig, da die Gewinnsumme, die hierbei insgesamt für eine Gewinnklasse zur Verfügung gestellt wird, auf alle Gewinner dieser Gewinnklasse aufgeteilt wird.

Wie der untenstehenden Gewinntabelle entnommen werden kann, erreicht man bei einer Teilnahme an TopTipp die beste Ø AQ mit 45,3 % wenn man drei Zahlen auswählt (Chance auf 300 €) und die schlechteste Ø AQ mit 38,7 % wenn man 4 Zahlen auswählt (Chance auf 3.500 €). Die Gewinnchancen und Ø AQs in dieser Gewinntabelle berücksichtigen dabei bereits in jeder Wettart den eventuellen Gewinn eines Bonustipps, wobei davon ausgegangen wird, dass dieser Bonustipp wieder für die gleiche Wettart verwendet wird. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb man bei dieser Lotterie so große Schwankungen bei den Ø AQs zulässt und man die Gewinnbeträge nicht so angepasst hat, dass der Spieler bei jeder Wettart in etwa die gleiche Ø AQ erreicht. Aufgrund der geringen Ø AQs, die bei zwei und vier ausgewählten Zahlen sogar bei unter 40 % liegen, würde ich daher von einer Teilnahme an TopTipp generell abraten.


[Bild: de-at.png]
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#2
Daumen hoch

Vielen Dank.

Zitat:Original von Lottoexperte
...

Bei Ø nur 2 Millionen abgegebenen Tipps für die Zusatzlotterie LOTTO Plus pro Ziehung, liegt der Durchschnittsgewinn bei 5 Richtigen aber zumindest noch bei 4.660 € (Ø AQ 26,8 %).

Für Spieler, die ihren Fokus daher nur auf diese zweite Gewinnklasse gerichtet haben, bietet diese Zusatzlotterie (abgesehen von den TopTipps)
somit derzeit das beste Verhältnis zwischen Tipppreis, Gewinnchancen und Gewinnbetrag (sogar besser als bei EuroJackpot und der österreichischen Variante von EuroMillions).

[Bild: 5f4feb29ab48f.jpg]

[Bild: 61ec6cc6ae920.jpg]

=> https://www.win2day.at/media/NN_W2D_STAT...s_2020.pdf



Frage:
Warum weicht die GW beim "Vierer" so ab?

733 vs 772 :was:

Bei allen anderen Werten ist diese identisch (TOTO 6aus45 Auswahlwette) - LOTTO 6aus45 Österreich


[Bild: 5f4ffd6dd1c6b.jpg]

[Bild: 5f4ffef379549.jpg] [Bild: 5f4ffd6dd6928.jpg]


Anmerkung:
Da die Lotteriegesellschaft in Österreich keine "Gebühren" für die Tippscheine wie hier in Deutschland erhebt, vermute ich, das diese über die geringere Ø AQ 1,93 % - (Ø AQ 50 % - 48,07 %) generiert wird.
Kommt ja so in etwas hin => 1 Tippschein/12 Reihen = 12 * € 1,20 = € 14,40 - davon 1,93 % = € 0,28 (kalkulatorisch).

Ecart
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#3
Zitat:Original von Ecart

Frage:
Warum weicht die GW beim "Vierer" so ab?

733 vs 772 :was:

Bei allen anderen Werten ist diese identisch (TOTO 6aus45 Auswahlwette) - LOTTO 6aus45 Österreich

Das liegt daran, weil es beim österreichischen LOTTO 6aus45 auch noch die Gewinnklasse "4 Richtige + Zusatzzahl" gibt. Beim deutschen TOTO 6aus45 gibt es dagegen nicht die Gewinnklasse "4 Richtige + Zusatzspiel". Darum ist die Gewinnwahrscheinlichkeit bei TOTO 6aus45 auf 4 Richtige etwas besser, weil man nicht die Fälle, bei denen auch noch das Zusatzspiel bei 4 Richtigen übereinstimmt, von der Wahrscheinlichkeit abziehen muss. Denn hat man bei TOTO 6aus45 vier Spiele und das Zusatzspiel richtig getippt, dann landet man ebenfalls in der Gewinnklasse "4 Richtige".
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#4
In den letzten Tagen habe ich mir auch mal die anderen Spielangebote angesehen, die man als Österreicher auf www.win2day.at spielen kann. Dabei ist mir das Click&Win-Spiel "Keno" besonders negativ aufgefallen. Für den Fall also, dass in dieses Forum auch mal der eine oder andere Spieler aus Österreich vorbeischauen sollte, möchte ich daher mit diesem Beitrag ausdrücklich davor warnen, das Online-Spiel "Keno" zu spielen, da dort die Ø AQ nur bei 41,8 % des Spieleinsatzes liegt. Denn wenn man bedenkt, dass es sich hierbei lediglich um eine Sofortlotterie handelt, bei der die Ziehung der Zahlen durch ein Softwareprogramm erfolgt und das Ergebnis somit bereits nach weniger Sekunden feststeht (ähnlich wie bei allen digitalen Spielautomaten in den Online-Casinos), dann ist diese extrem geringe Ø AQ eine absolute Frechheit gegenüber dem Spieler, zumal bei allen anderen Click&Win-Spielen, die man auf dieser Seite spielen kann, die Ø AQ deutlich höher ist und zwischen 70 % und 80 % liegt. Die Ø AQ kann man übrigens für jedes einzelne Glücksspiel den Spielbedingungen entnehmen.

Daher würde ich grundsätzlich davon abraten, überhaupt irgendeines dieser Click&Win-Spiele zu spielen, da es auf win2day.at auch noch einen Slots-Bereich und Casino-Bereichgibt. Bei den angebotenen Slots liegt die Ø AQ gemäß den Spielbedingungen (Stand: 01.11.2024) zwischen ca. 92 % (Lucky Lady's Charm deluxe 10) und ca. 96,2 % (Mystery Reels). Die Spielkategorien "Video Poker" und "Black Jack" im Casino-Bereich kommen zwar auf eine noch höhere Ø AQ, allerdings erreicht man diese nur bei einer optimalen Spielstrategie. Deshalb sind diese Spieler für Anfänger, die sich mit diesen Kartenspielen nicht besonders gut auskennen, nicht zu empfehlen, da man bei einer schlechten Spielstrategie auch eine sehr geringe Ø AQ erreichen kann.

Doch nun zurück zu dem unverschämten Glücksspielangebot "Keno". In den nachfolgenden Tabellen, habe ich dieses Spiel mal mit dem "deutschen KENO" (Typ 10) und der von Lottoland angebotenen Sofortlotterie "KenoGo" (Typ 10) verglichen:

[Bild: de-at2.png]

Im Vergleich zum "deutschen KENO" (Typ 10) fällt auf, dass es bei der österreichischen Variante insgesamt 80 (statt 70) Zahlen gibt, wodurch die Gewinnchance auf die gleiche Anzahl an 5 bis 10 Richtigen deutlich schlechter ist. In der höchsten Gewinnklasse ist diese zum Beispiel mehr als vier Mal so schlecht und trotzdem gewinnt man beim gleichen Spieleinsatz mit 10.000 € nur ein Zehntel von dem, was man beim "deutschen KENO" (Typ 10) gewinnen würde, wo man auch noch bei 9, 8 und 5 richtig getippten Zahlen trotz der besseren Gewinnchancen den gleichen Gewinn erhält. Bei 7 und 6 richtig getippten Zahlen fällt beim "deutschen KENO" (Typ 10) der Gewinn zwar geringer aus, wenn man jedoch die besseren Gewinnchancen berücksichtigt, so ist das Verhältnis zwischen Gewinnwahrscheinlichkeit und Gewinnhöhe (in den Tabellen wird dieses Verhältnis in der Spalte "Ø AQ" angegeben) bei 7 Richtigen trotzdem noch deutlich besser und bei 6 Richtigen zumindest noch in etwa gleich gut.

Besonders drastisch fällt jedoch der Vergleich mit der Sofortlotterie "KenoGo" (Typ 10) von Lottoland aus. Auch hierbei handelt es sich um ein Online-Spiel, bei dem die Gewinnzahlen von einer Software ermittelt werden und man innerhalb von wenigen Sekunden Bescheid weiß, ob man etwas gewonnen hat. Wie beim "deutschen KENO" gibt es auch dort nur insgesamt 70 Zahlen. Obwohl daher auch bei dieser Sofortlotterie die Gewinnchance in jeder Gewinnklasse höher ist, bekommt man zum gleichen Spieleinsatz bei 10, 9, 8, 6 und 5 richtig getippten Zahlen trotzdem denselben Gewinn ausgezahlt. Bei 7 Richtigen ist der Gewinn sogar um 150 % höher und bei 4 Richtigen immerhin noch um 25 % höher, als beim österreichischen Click&Win-Spiel "Keno". Außerdem erhält man zusätzlich noch einen kleinen "Trostgewinn" bei nur 3 Richtigen und 0 Richtigen. Dadurch ergibt sich bei "KenoGo" (Typ 10) auch eine im Vergleich zu den Slots relativ faire Ø AQ von fast 95 %, die somit weit mehr als doppelt so hoch ist, wie bei der KENO-Variante von win2day.

Lottoland bietet mit "KeNow Play" (hier kann man bei 10 Richtigen und der gleichen Gewinnchance wie bei "KenoGo" sogar 100.000 € gewinnen) und "Keno 80" auch noch zwei weitere Sofortlotterien von KENO an, bei denen die Ø AQs ähnlich hoch sind. Außerdem gibt es dort die Lotterie "Keno 24/7", bei der die Gewinnzahlen alle 4 Minuten von der New-Yorker-Ziehung "Quick Draw" übernommen werden. Vergleicht man auch bei dieser Lotterie die Gewinne in den einzelnen Gewinnklassen, dann erkennt man ebenfalls wieder deutlich, wie katastrophal schlecht das "Keno" von win2day ist, wie sehr man dabei von diesem Lotterieanbieter abgezockt wird und wie bescheuert man somit eigentlich als Spieler wäre, wenn man daran teilnehmen würde. Denn trotz gleicher Gewinnchancen (da es auch bei Keno 24/7 insgesamt 80 Zahlen gibt) gewinnt man zum gleichen Spieleinsatz von jeweils nur einem Euro z. B. bei 10 Richtigen das 100-fache (1.000.000 € statt nur 10.000 €), bei 9 Richtigen das 10-fache (10.000 € statt nur 1.000 €), bei 8 Richtigen das 5,8-fache (580 € statt nur 100 €) und bei 7 Richtigen das 2,5-fache (50 € statt nur 20 €).

Ein weiterer Vorteil sowohl beim deutschen KENO als auch bei allen KENO-Varianten von Lottoland ist außerdem, dass man dort nicht 10 Zahlen auswählen muss, sondern man auch nur 2 bis 9 Zahlen auswählen kann (beim "Keno 24/7" ist sogar schon eine Zahl ausreichend). Einen ausführlichen Vergleich aller KENO-Typen von allen KENO-Varianten von Lottoland (inklusive dem deutschen KENO) findet ihr übrigens hier.

Damit aber nun nicht der falsche Eindruck entsteht, ich würde Werbung für Lottoland betreiben, möchte ich abschließend noch an dieser Stelle ganz klipp und klar betonen, dass Lottoland bezüglich nahezu aller anderen angebotenen Lotterien zu den mit Abstand unseriösesten Lotterieanbietern zählt, die man im Internet finden kann. Mit Ø AQs von teilweise deutlich unter 20 % wird man hier als Spieler sogar dermaßen abgezockt und über den Tisch gezogen, dass im Vergleich dazu der Lotterieanbieter win2day noch relativ gut dasteht. Einen ausführlichen Beitrag von mir über Lottoland findet ihr hier. Ungeachtet dessen bin ich Lottoland gegenüber trotzdem nicht so voreingenommen, dass ich auch vergleichsweise gute Spielangebote schlechtreden möchte. Somit habe ich kein Problem damit, einige Sofortlotterien von Lottoland auch als Positivbeispiele hinzustellen, wenn ich dies (wie in diesem Beitrag aufgezeigt) für gerechtfertigt halte.
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#5
Vor wenigen Tagen habe ich mir mal das österreichische "Zahlenlotto" auf win2day.at näher angesehen und konnte dabei kaum glauben, wie gering die Ø AQ bei dieser Lotterie ausfiel. Je nach gewählter Spielvariante liegt diese gerade einmal zwischen 22,13 % und 31,21 % und ist damit höchstwahrscheinlich so gering wie bei keinem anderen Glücksspiel in ganz Österreich.

Ich vermute mal, dass diese Lotterie so gut wie kein Spieler hier in Deutschland kennt, weshalb ich die Regeln mal kurz erklären möchte. Der Spielschein besteht aus insgesamt 90 Zahlen und man kann bei dieser Lotterie ähnlich wie beim KENO eine unterschiedliche Anzahl an Zahlen auf dem Spielschein ankreuzen (zwischen 1 und 5). Zusätzlich muss man dann noch seine gewählte Spielart auf dem Spielschein ankreuzen - ein Schritt der beim KENO erfreulicherweise entfällt, da der Spieltyp dort automatisch anhand der Anzahl der angekreuzten Zahlen auf dem Spielschein bestimmt werden kann. Beim österreichischen Zahlenlotto ist dies jedoch nicht so einfach möglich, da es bei einer und drei ausgewählten Zahlen zwei verschiedene Spielvarianten gibt. Bei einer ausgewählten Zahl gibt es die Sondervariante "Ruf" bei der bereits die erste gezogene Zahl mit der getippten Zahl übereinstimmen muss. Und bei drei ausgewählten Zahlen kann man sich entscheiden, ob man nur mit allen drei richtig getippten Zahlen gewinnen möchte (wodurch der Gewinn 20 % höher ausfällt) oder ob man zusätzlich auch mit nur zwei richtig getippten Zahlen etwas gewinnen möchte.

Nachfolgend habe ich euch die Gewinntabellen von allen sieben Spielvarianten des Zahlenlottos erstellt, ausgehend von einem Spieleinsatz von 1 € (wie beim KENO kann man aber auch beim Zahlenlotto den Spieleinsatz selber bestimmen, wodurch natürlich auch der Gewinn mit demselben Faktor multipliziert wird):

[Bild: de-at3.png]

Somit stellt sich für mich nur noch die Frage, welche Spieler in Österreich derart bescheuert sind, eine solch schlechte Lotterie zu spielen! Denn egal mit welchem anderen Glücksspiel man diese Lotterie vergleicht, schlechter als bei dieser Lotterie kann man als Spieler nirgendwo sonst davonkommen. Das heißt, egal in welches Glücksspiel man sonst sein Geld stecken würde, im Durchschnitt würde man bei allen anderen Glücksspielen einen höheren Rücklauf erzielen, als es bei diesem Zahlenlotto der Fall ist.

Nehmen wir zum Beispiel mal das Roulette mit eine Ø AQ von 97,3 %. Wenn man dort jeweils 1 € auf zwei verschiedene Zahlen setzt, dann hat man wie bei "Extrakt" eine Gewinnchance von etwa 1 zu 18. Im Gewinnfall erhält man jedoch einen Gewinn von 36 €, während man bei der "Extrakt-Variante" des Zahlenlottos beim gleichen Gesamteinsatz von 2 € nur läppische 10 € gewinnt. Bei der "Ruf-Variante" ist die Gewinnchance von 1 zu 90 sogar mehr als 2,4 Mal so schlecht wie bei einer Zahlensetzung beim Roulette (1 zu 37) und trotzdem erhält man bei dieser Spielart des Zahlenlottos im Gewinnfall nur den 25-fachen Spieleinsatz und damit sogar trotz der deutlich schlechteren Gewinnchance noch über 30 % weniger als beim Setzen auf eine Zahl beim Roulette (36-facher Spieleinsatz).

Noch verrückter wird es, wenn man sich die Gewinnchancen auf den Höchstgewinn der einzelnen Spielvarianten anschaut (ausgehend von einem Spieleinsatz von 1 €). So ist z. B. die Gewinnchance auf den Höchstgewinn bei der Variante "Ambo-Terno 4" immerhin 43,5 Mal so schlecht wie bei "Ambo-Terno 3" und trotzdem liegt der Hauptgewinn bei beiden Varianten nur bei 2.500 €. Bei fünf angekreuzten Zahlen (Ambo-Terno 5) ist die Gewinnchance auf den Höchstgewinn sogar ganze 86 Mal so schlecht wie bei nur vier angekreuzten Zahlen (Ambo-Terno 4) und trotzdem ist dieser bei Ambo-Terno 5 mit 5.000 € nur doppelt so hoch wie bei Ambo-Terno 4 mit 2.500 €.

Und natürlich - was euch vermutlich gleich auf den ersten Blick beim Betrachten der Gewinntabelle für "Ambo-Terno 5" aufgefallen ist - ist der Höchstgewinn von 5.000 € für einen Einsatz von 1 € ein absoluter Witz verglichen mit der unglaublich geringen Gewinnchance von nur rund 1 zu 44 Millionen (die Ø AQ liegt dadurch in der ersten Gewinnklasse nur bei rund 0,01 % und ist damit so gering wie bei keiner anderen Lotterie weltweit, die mir bekannt wäre). Mit 6 Richtigen beim LOTTO 6aus49 gewinnt man z. B. bereits im Ø über 1.000.000 € (also mehr als das 200-fache) und trotzdem ist die Gewinnchance mit ca. 1 zu 14 Millionen sogar noch mehr als drei Mal so gut wie fünf richtige Zahlen beim österreichischen "Zahlenlotto" anzukreuzen.

Die Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H (die über win2day.at ihre Glücksspiele online den Spielern zur Verfügung stellt) kann sich als Glücksspielmonopolist in Österreich somit scheinbar jede Dreistigkeit gegenüber den Spielern erlauben. Allein schon diese Zahlenlotterie den Spielern unterjubeln zu wollen, wäre für sich allein betrachtet schon eine absolute Frechheit, aber die Krönung der Unverschämtheit liegt aus meiner Sicht darin, dass der Höchsteinsatz bei dem "Zahlenlotto" bei unglaublichen 500 € liegt, was ich vor dem Hintergrund des Spielerschutzes als absolut inakzeptabel ansehe, insbesondere bei einer Lotterie mit einer so geringen Ø AQ. Die Website win2day.at wird daher wohl nicht umsonst bei Trustpilot mit gerade einmal 1,5 bewertet (siehe hier). Aktuell haben 86 % aller Nutzer dieser Plattform, die für win2day.at eine Bewertung abgegeben haben, diesem Unternehmen mit nur einem Stern die schlechtmöglichste Bewertung hinterlassen.

Interessanterweise bin ich noch bei einer Google-Suche zufällig auf ein österreichisches Mathebuch von 2014 gestoßen, bei dem es wohl selbst die Verfasser dieses Buches für nötig erachtet haben gleich acht Matheaufgaben (je vier Aufgaben mit A-Teil und B-Teil) nur zu diesem "Zahlenlotto" zu erstellen - um damit vermutlich die Schüler für diese Lotterie zu sensibilisieren - wovon bei einer Aufgabe auch gleich die Lösung präsentiert wurde. Das vollständige Buch ist noch online verfügbar und die entsprechenden Aufgaben 235 und 236 findet ihr hier. Mit einem Klick auf das graue Größerzeichen rechts neben der rechten Buchseite findet ihr auf Seite 60 auch noch die Aufgaben 237 und 238. Die Lösungen der vier A-Teil-Aufgaben (Wahrscheinlichkeit auf eine bestimmte Gewinnklasse) könnt ihr bereits aus den oben genannten Gewinntabellen ablesen. Die Lösungen der vier B-Teil-Aufgaben (Ø Gewinn bei 10 € Einsatz) ergibt sich jeweils aus der Multiplikation der rot hervorgehobenen Ø Gesamt-AQs in den jeweiligen Gewinntabellen mit 10 €. Für den B-Teil der Aufgabe 235 wäre das richtige Ergebnis somit [28,52 % * 10 € =] 2,85 €. Falls ihr euch daher wundern solltet warum in dem Buch die Lösung fälschlicherweise mit 2,84 € angegeben wurde, dann werdet ihr bei genauerer Betrachtung feststellen, dass den Buchautoren bei der Lösungsformel ein Zahlendreher widerfahren ist (denn die Anzahl aller Möglichkeiten 3 aus 90 Zahlen anzukreuzen wurde bereits bei der Lösung zu Teil A mit 117.480 korrekt berechnet, jedoch beim Rechenweg zur Lösung von Teil B zwei Mal mit 117.840 angegeben).
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